Wir sind satt – und wollen es bleiben

Um zu wachsen und Biomasse zu produzieren, brauchen Pflanzen Energie. Diese gewinnen sie durch die so genannte Photosynthese: Lichtenergie wird absorbiert und in chemische Energie umgewandelt, die dann verwendet werden kann, um organische Verbindungen zu erzeugen. Allerdings erlaubt sich das dafür wichtigste Enzym RuBisCO bei etwa jedem fünften Schritt einen Fehler, der die Pflanze Energie kostet. Aufgrund dieser hohen Fehleranfälligkeit ist die Photosynthese sehr ineffizient.
Dieses Problems hat sich eine Forschergruppe um Paul F. South vom United States Department of Agriculture angenommen. Durch die gentechnische Veränderungen konnten sie erreichen, dass die Photosynthese in Tabakpflanzen wesentlich schneller und effizienter abläuft. In einem Feldversuch konnten sie zeigen, dass die so veränderten Pflanzen im Schnitt 41 Prozent mehr Biomasse erzeugen. Die Ergebnisse wurden in Science publiziert. Das Verfahren soll nun auch bei anderen Nutzpflanzen wie beispielsweise Soja, Reis und Kartoffeln angewendet werden.
Dieses vielversprechende Experiment zeigt wieder einmal, wie viel wir erreichen können, wenn wir Wissenschaft, Forschung und Technologien positiv gegenüber stehen. Durch eine derartige Ertragssteigerung könnten bei gleichem oder sogar geringerem Flächenverbrauch mehr Menschen gesund ernährt werden. Das ist ein wichtiger Schritt, um sowohl Hunger zu bekämpfen als auch die Umwelt zu schützen. Statt weiterhin aufgrund ideologischer Verblendung der Gentechnik so restriktiv gegenüber zu stehen, sollten wir endlich umlenken und auch in Deutschland und Europa die Forschung auf diesem Gebiet vorantreiben, um zeitgemäße Lösungen für die Probleme unserer Zeit zu finden. Darum: Am 26. Mai Humanisten ins Europaparlament!
Mehr zu unserer Position in unserem Positionspapier Gentechnik.